Babypflege

Die meisten Eltern sind immer noch der Meinung das dass Neugeborene jeden Tag gebadet werden muss. Die zarte Haut des Babys leidet häufig unter den übertriebenen Reinlichkeitsvorstellungen der Eltern. Urin und Stuhlreste sollten am besten mit einem feuchten Waschlappen abgewischt werden und nicht immer mit dem bequemen Feuchttüchern. Feuchttücher enthalten viele chemischen Zusätze und diese können die sensible Babyshaut sehr schnell wund machen. Viel warmes Wasser genügt dabei und man braucht auch keine Lotionen, Cremes oder dergleichen für Babyshaut. Wir alle lieben ehrlich gesagt die guten Düfte auf Babyshaut, aber sind nicht nötig und belasten diese nur. Wenn Ihr nun doch welche nehmen wollt, achtet auf die Inhaltstoffe der einzelnen Lotionen, Cremes, Seifen und dergleichen. Bevorzugt solche die frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sowie Rohstoffen auf Mineralölbasis sind. Diese sind in der Regel etwas teurer, aber die zarte, empfindliche Babyhaut wird es danken. Als Beispiel bietet die Firma Weleda solche Produkte an. 

Ihr solltet auch immer nur die wichtigsten Körperteile waschen die es auch wirklich nötig haben: Gesicht, Ohren, Hände und der Po. Nehmt dazu ein mit Warmwasser befeuchteten Waschlappen und reinigt damit das nötigste.

Die Nase und die Ohren sollten nicht mittels Wattestäbchen gereinigt werden. Man drückt damit den Schmutz nur tiefer hinein. Entfernt nur dass, was man von außen sieht.

  • ÖKO-TEST Januar 2002
    Baby-Seifen
    Ein starkes Stück

Seife für Babys ist eigentlich nicht notwendig. Wer sie dennoch für die Kleinen oder die eigene empfindliche Haut verwenden möchte, findet in unserem Test ausschließlich sehr gute und gute Marken.

Wasser ist zum Waschen da - gerade Eltern von kleinen Kindern möchte man diese einfache Formel ans Herz legen. Denn Waschen muss sein, Seife aber schadet der Haut, weil dabei jedes Mal der Säureschutzmantel angegriffen wird. Dieser schwach saure Schutzschild aus Milchsäure und Aminosäuren, Talg und Hornhaut wehrt ideal Infektionen ab und sorgt dafür, dass die Haut gesund bleibt.

Seife erhöht den pH-Wert auf der Haut und entzieht ihr das Fett. Gesunde Haut steckt das in der Regel gut weg und kann sich schnell regenerieren. Empfindliche Haut ist aber anfälliger und die zarte Babyhaut sollte so wenig wie möglich belastet werden. Deshalb setzen die Hersteller der Babyseife mehr Fett zu, als das bei Toilettenseife üblich ist. Trotzdem hält ÖKO-TEST-Berater Dr. Dieter Wundram Babyseife für überflüssig: "Alles, was von der Haut eines Babys abgewaschen werden muss, kann auch nur mit einem nassen Waschlappen entfernt werden."

Babyhaut ist bis zu fünf Mal dünner als unsere und auch weniger elastisch. Die schützende Hornschicht der Oberhaut ist noch nicht voll entwickelt und sie produziert weniger Fett, weil die Talgdrüsen noch im Schongang arbeiten.

Trotzdem greifen Mamas oder Papas doch mal zur Seife, wenn sich zum Beispiel ein größeres Geschäft in der Windel befindet. Auch viele Erwachsene mit empfindlicher Haut waschen sich lieber mit Babyseife als mit "normaler". Wir wollten deshalb wissen, ob das Einseifen unangenehme Folgen hat und haben zehn Babyseifen in die Labors geschickt.

Das sind die Testergebnisse

Fünf Produkte erhielten das Testurteil "sehr gut", fünf schnitten "gut" ab.

In allen Seifen hat das von uns beauftragte Labor lediglich Spuren von Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden. PAK sind eine Gruppe von ringförmigen Kohlenwasserstoffverbindungen, die bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material entstehen. Sie sind in der Umwelt weit verbreitet, z.B. in Autoabgasen und im Tabakrauch. Sie entstehen aber auch beim Grillen durch die unvollständige Verbrennung der Holzkohle und sind im Rauch von Kerzen nachweisbar. Viele Polyzyklische Kohlenwasserstoffe erregen Krebs. Wahrscheinlich ist, dass diese gefährlichen Stoffe über die natürlichen Öle der Seifen, also Oliven-, Palm-, Kokosöl usw. "eingeschleppt" werden. Die Ölfrüchte werden in asiatischen und südeuropäischen Ländern vor der Weiterverarbeitung vielfach über offenen Feuern getrocknet. Durch den Rauch wird das Öl möglicherweise mit PAK belastet. Weil die Chemiker aber nur Spuren in den Babyseifen gefunden haben, werten wir sie nicht ab.

In drei Produkten stecken Polyethylenglykole (PEG). Diese so genannten Emulgatoren sorgen dafür, dass die Seife auch im harten Wasser schön schäumt. PEG machen aber Babys Haut durchlässiger für Schadstoffe, deshalb ziehen wir jeweils einen Punkt ab.

Bis auf die Calendula Pflanzenseife von Weleda und die gleichnamige von Bübchen sind alle Produkte mit synthetischen Duftstoffen parfümiert. Das ist überflüssig. Polyzyklische Moschus-Verbindungen, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern können, haben wir hingegen nicht gefunden.

Die Kappus Baby Seife enthält optische Aufheller, die sich in der Umwelt schwer abbauen und deren Herstellung sehr aufwändig ist.

Mehr als zehn Prozent billiger Paraffine/Silikone stecken in der Nivea Baby Cremeseife von Beiersdorf. Diese sind Ersatz für hochwertige pflanzliche Öle und Fette und bekommen deshalb Punktabzug.

Das sagen die Hersteller

Mehrere Hersteller waren überrascht, dass die Chemiker PAK in ihren Produkten gefunden haben. Weleda wird ab sofort das Pflanzenöl, aus dem die Seife hergestellt wird, vor der Weiterverarbeitung untersuchen lassen. Sollte das Öl mit PAK, auch in geringsten Spuren, belastet sein, wird künftig statt eines Halbraffinats ein Vollraffinat eingesetzt. Durch diese weitere Verarbeitungsstufe werden die Schadstoffe entfernt, allerdings gehen auch Vitamine verloren.


Was tun?

Ein bis zwei wöchentliche Bäder genügen. Zur täglichen Reinigung reichen meist warmes Wasser und zwei Waschlappen - einer für den Körper und einer für den Po.

Nach dem Waschen sollte das Baby gut abgetrocknet werden und noch ein wenig frei strampeln dürfen. Dabei trocknen die Hautfalten gut ab. Außerdem hat der Nachwuchs Spaß daran.

Für unterwegs sind Feuchttücher praktisch. 

Bei Jungen darf man auf keinen Fall beim Waschen die Vorhaut zurückziehen. Sie ist noch mit der Eichel verklebt und löst sich erst bis zum Vorschulalter.

Bei kleinen Mädchen spreizt man vorsichtig die äußeren Schamlippen und streicht mit dem Waschlappen oder einem feuchten Tuch von vorne zum Po. Sonst verteilen sich die Darmbakterien und können Infektionen hervorrufen.

Autor: Elgin R. Förster

©2001 / 2002 by ÖKO-TEST GmbH, Frankfurt

Letzte Aktualisierung am 02.08.2012
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